Pferde und Hippies

Gestern war unser erster freier Tag, nachdem der offizielle Teil des Seminars beendet war. Auf Wunsch der Gruppe trafen wir uns aber nach wie vor um 7:30 Uhr auf der Terrasse zum Qi-Gong, und gingen dann gemeinsam zum Klosterfruehstueck. Danach teilten sich alle auf, um den uangebrochenen Tag voll zu nutzen. Ich kann nur fuer unser Unterfangen sprechen, das Mira und Conny als fixe Idee ein paar Tage vorher in den Kopf bekommen haben. Eine Pferdetour in die Berge. Oder irgendwohin, es war ihnen im Endeffekt auch egal, Hauptsache Pferde.

Nachdem man einige unwillige Herren ueberedet hatte, und die Befuerchtungen ausraeumen konnte, dass es sich wahrscheinlich um arme ausgemaergelte Esel handeln werde, kam eine stattliche Gruppe von 8 Leuten zusammen. Und es waren tatsaechlich dann auch 8 Pferde, zwar klein, aber weder ausgemergelt noch mit einem Esel verwandt, die mit ebenso 8 Fuehrern auf uns warteten.
Mit wenig reiterischen Meisterleistungen ging es dann mit diesen sehr genuegsamen, symphatischen Kleppern erst hinauf, und dann auf einem unglaublich schoenen Rundweg durch die Berglandschaft ueber Dharamsala. Schmetterlinge, verwunschene natuerliche Wiesen und die klare Sicht auf die Schneeberge machten diesen Ausritt zu einem wunderbaren Start in den Tag.

Der Abend lockte noch eine groessere Anzahl unserer Gruppe in ein Hippicafe, dass einen Abend zum offenen Performen anbot. Musik und Poetry waren erlaubt und die Stimmung stieg dort in, fuer einige wohl, ungeahnte Sphaeren. Nachdem Jakob sich todesmutig freiwillig gemeldet hatte, und mit seiner frisch gekauften Gitarre zwei Songs performte, durfte/musste er sich auch noch einer Jam-Session von Althippies anschliessen. Voellig ausgelassende Tanzeinlagen, wohl der ein oder andere Drogenkonsum von Aussteigerfamilien auf der Veranda, und das vegane (sehr sehr gute) Essen, zeigten dem nichtsahnenden Mitteleuropaern mal wieder, dass der Geist der 68er mehr als ueberlebt hat.

Sascha